Zweiter MTW 100 für Rhomberg Fahrleitungsbau

Der MTW 100.216 für die Rhomberg Fahrleitungsbau GmbH mit Sitz in Wiener Neudorf (Niederösterreich) ist primär als Hauptmaschine für Streckenneubauten, aber auch für Umbau und Nachrüstung vorgesehen.

Die dreiteilige Säulenhebebühne in Fahrzeugmitte bietet hohe Flexibilität: Die große Bühne ist bis zu 4,5 m hebbar. Die beiden kleineren Körbe sind unabhängig ausfahrbar – seitlich 3 m und in der Höhe 2,8 m. Dadurch kann eine maximale Arbeitshöhe von 9 m über Schienenoberkante erreicht werden. Alle drei verbunden und verriegelt, bieten eine große Arbeitsfläche bei der Oberleitungsmontage.

Es ist dies bereits der zweite MTW 100 für Rhomberg Fahrleitungsbau, bestellt im November 2017 und damit rund eineinhalb Jahre nach Übernahme des ersten schweren Motorturmwagens durch dieses Unternehmen. 

Vorgesehen ist, dass dieser MTW für Überstellfahrten zumeist in Züge eingereiht wird. Mit Zugfahrzeug ist er auch in der Schweiz unterwegs – das spart den Einbau einer zusätzlichen Zugsicherungseinrichtung. Eine unscheinbare Besonderheit ist die Ausrüstung mit Rückblickkameras und -spiegeln. Die Kameras werden künftig ohnehin die Regel sein, wobei das Bild beider Kameras auf separaten Monitoren nahe der Kabinenecke gezeigt wird; hier ist es noch ein gemeinsamer Monitor (Split-Screen) am Führerpult.

Die Kombination aus Wagenkastenstütze und Federblockierung im Drehgestell wird im Messeinsatz mit einer berührungslosen Fahrdrahtmessanlage genutzt. Eine Messeinrichtung ermöglicht in zwei Dimensionen die Ultraschall-Lagemessung des Fahrdrahtes. Sie misst bei maximal 10 km/h schneller Fahrt die Höhenlage des Fahrdrahtes in 800 bis 4.000 mm Entfernung über dem Messsystem und seitlich im Bereich von jeweils 600 mm. Wird die Fahrleitung für eine zweite Messfahrt zur Ermittlung von Elastizität und Ungleichförmigkeit vom Pantografen angehoben, so geht dies in Aufzeichnung und Auswertung mit exakten Werten ein. An jedem Messpunkt zeichnet die integrierte Kamera ein Bild der Oberleitung auf, für Nachteinsätze gibt es eine separate Beleuchtung mit Arbeitsscheinwerfern. Durch Berücksichtigung von Spurspiel und Umgebungstemperatur ist der Nachweis einer TSI-gerechten und verschleißoptimierten Oberleitungslage unter Einhaltung aller Toleranzen möglich, auf Hauptgleisen beispielsweise alle zwölf Monate.