Gleisumbau und Reinigung in einem Durchgang mit einer Maschine

In der Regel finden diese Arbeiten in zwei unabhängigen Schritten statt. Zunächst wird das Gleis mit einem Gleisumbauzug erneuert und danach der Schotter mit einer Bettungsreinigungsmaschine gereinigt. Dafür waren früher häufig zwei Wochenendsperren reserviert.

In unseren kombinierten Gleisumbau- und Schotterbettreinigungszügen sind beide Maschinen in einer integriert. Dadurch werden die zwei Arbeitsschritte in einem Prozessdurchlauf vereinigt, was große Vorteile hinsichtlich geringerer Betriebsbehinderungen durch kürzere Baustellenbelegung bringt. Mit dem Einsatz der RUS 1000 S kann die Dauer einer notwendigen Sperre einer Bahnstrecke reduziert bzw. können bei gleicher Sperrdauer mehr Kilometer an Gleisen ausgetauscht und saniert werden. Eine weitere übliche Vorgangsweise ist die zyklusweise Arbeit in nächtlichen Sperrpausen während tagsüber die Gleise für den Personenverkehr genutzt wurden. Genau dafür ist die RUS 1000 S das optimale System, da unmittelbar nach dem Maschineneinsatz ein Befahren des Gleises mit bis zu 60 km/h möglich ist.

Zweistufiger Schotterausbau

Den Materialabtrag innerhalb des Schwellenbereiches erledigt die Haupträumkette. Sie arbeitet in der Baulücke an der Stelle, wo die alten Schwellen bereits ausgebaut und die neuen noch nicht eingebaut sind. Den Materialabtrag außerhalb der Schwellen übernehmen zwei Flankenaushubeinheiten im Nachgang. Durch diesen zweistufigen Prozess lässt sich ein großer Vorteil generieren – eine schmale, weniger ausragende Räumkette.

RUS 1000 S oder RU 800 S arbeiten dadurch bei Engstellen, beispielsweise bei Brücken oder in Bahnsteigbereichen, ohne Unterbrechung. Andere Maschinensysteme benötigen einen vorgelagerten Arbeitsgang, bei dem das Gleis versetzt wird, um die räumliche Distanz zu den festen Bauwerken herzustellen.

„Bei vielen Aufträgen ist die Arbeitsbreite dieses Maschinentyps ein großer Vorteil. An Hindernissen kann damit sehr gut vorbeigearbeitet werden.“

RU 800 S konnte in vielen Einsätzen die Wirtschaftlichkeit dieses Konzepts beweisen

Die RU 800 S arbeitet seit mehr als 14 Jahren in Europa mit großem Erfolg und hoher Zuverlässigkeit. Das steigende Interesse an dieser Technologie zeigen die Einsatzzahlen: Die RU 800 S war in zehn europäischen Ländern (Deutschland, Holland, Belgien, Luxemburg, Schweden, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Schweiz und Österreich) auf der Strecke und hat bis heute etwa 2.000 km Gleis erneuert und gereinigt. In den letzten Jahren wurden im Schnitt 140 bis 150 km bearbeitet, meist zusammengesetzt aus vielen kleinen Bauabschnitten. Dabei wurden auch eindrucksvolle Spitzenleistungen erbracht, wie zum Beispiel in Schweden, wo 2.200 m in zehn Stunden geschafft wurden. Bei derartigen Baustellen ist die Materiallogistik stark gefordert.

Vorteile der geringen Räumbreite

  • Einsparung von Vorbereitungsarbeiten am Gleis im Vorlauf zur Maschine – z. B. Versetzen der Gleise im Bahnsteigbereich
  • kontinuierlicher Arbeitseinsatz auch bei beengten Verhältnissen – z. B. bei Bahnsteigbereichen, Betontrogbrücken, Entwässerungsschächten oder in Tunnels
  • variable Schotteraushubbreite durch Kombination der Aushubkette mit den Flankenaufnehmern von 3.000 bis 5.800 mm