10.000 km für mehr Kapazitäten im Güterverkehr

Schon drei Gleisverlegezüge des Typs SVM 1000 I, gebaut bei Plasser India, arbeiten beim größten Infrastrukturprojekt Indiens. Die imposanten Bauprojekte umfassen derzeit etwa 3.300 km zweigleisigen Neubau für den reinen Frachtverkehr (Dedicated Freight Corridor).

Aufgrund mangelnder Kapazitäten für den Transport von Rohstoffen und Industriegütern investiert Indien seit Jahren auch massiv in den Ausbau des Schienennetzes. Es entstehen „Dedicated Freight Corridors“ die, wie der Name schon sagt, speziell dem Güterverkehr gewidmet sind.

Derzeit läuft der Bau des östlichen und westlichen Güterverkehrskorridors. Die beiden Linien erstrecken sich über eine Gesamtlänge von etwa 3.300 km. Der östliche Frachtkorridor verläuft von Ludhiana in Punjab nach Dankuni in Westbengalen, der westliche vom Hafen Jawaharlal Nehru in Mumbai (Maharashtra) nach Dadri in Uttar Pradesh.

Im Endausbau wird ein ganzes Frachtnetz über Indien gelegt. Diese dedizierten Frachtstrecken verbinden dann die vier größten Metropolen Indiens – Delhi, Mumbai, Chennai und Kolkata. Gemeinsam mit den beiden Diagonalen – Nord-Süd-Korridor (Delhi-Chennai) und Ost-West-Korridor (Kolkata-Mumbai) – entsteht das „Goldene Viereck“ GQFC (Golden Quadrilateral Freight Corridor). Hier werden in Zukunft 55 % des Güterverkehrs der indischen Eisenbahn auf einer Gesamtlänge von etwa 10.000 km befördert.

Für Planung, Entwicklung und Finanzierung sowie Bau, Instandhaltung und Betrieb der dedizierten Güterverkehrskorridore wurde vom indischen Eisenbahnministerium die DFCCIL (Dedicated Freight Corridor Corporation of India Ltd.) gegründet.

Steigerung der Transporteffizienz

Schwerpunkte des Projekts sind die Modernisierung der Transporttechnologie, die Steigerung der Produktivität und die Reduzierung der Transportkosten pro Einheit. Internationale Erfahrungen und Technologien für Schwerlaststrecken sollen hier einfließen. Eine optimale Fahrwegskonstruktion soll eine hohe Tragfähigkeit und damit höhere Belastungen bei höheren Geschwindigkeiten ermöglichen.

Der westliche Korridor wird als Schwerlaststrecke für 25 t Achslast ausgelegt (32,5 t für Brücken und Dämme). Voll elektrifiziert, mit Geschwindigkeiten bis 100 km/h, werden Züge mit Doppelstapelwagen (für jeweils zwei Container übereinander) unterwegs sein.

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