Universalist für Predictive Maintenance

EM120VT

Beim Bau und der Instandhaltung von Fahrwegen setzt man im Interesse der Wirtschaftlichkeit immer mehr auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die alle relevanten Faktoren und Parameter mit einbezieht. Die Grundlage dafür bilden hochauflösende Daten der einzelnen Komponenten des Fahrwegs. Zur zeitgemäßen, effizienten Planung und kosteneffektiven Umsetzung von Baumaßnahmen ist somit eine genaue und lückenlose Zustandserfassung der Gleis-, Gleisbett-, Unterbau- und Umgebungsparameter unabdingbar. Genau hier setzt der Messuniversalist EM120VT von Plasser & Theurer mit dem Zieleinsatz der umfänglichen Datenakquirierung für Großbaumaßnahmen an. Das VT im Maschinennamen steht für „Virtual Track", jedoch wird nicht nur ein 1-zu-1-Abbild der Strecke geliefert - der große Unterschied zu anderen Messwägen: die kumulierten Daten des EM120VT liefern schon gleich die Informationen darüber, wo auf der Strecke welcher Eingriff erfolgen muss. 

Highlights

  • Technologieträger für sämtliche Messungen, die im und ums Gleis relevant sind 
  • Kostenersparnis durch effiziente Bauplanung 
  • Planungssicher durch umfassende Fahrwegskenntnis 
  • Zielgerichteter Einsatz durch Sanierungsvorschläge
  • Immense Zeitersparnis in Messung und Auswertung 
  • Reduktion der Personengefährdung 
  • Alle Messsysteme simultan nutzbar 

Galerie

EM120VT: Universalist für Predictive Maintenance

EM120VT: Technologieträger für sämtliche Messungen, die im und ums Gleis relevant sind

EM120VT: Forschungsumgebung für innovative Technologiesprünge mit hohem Anwendungspotenzial

Schienenprofilmessung – Profilbestimmung und Vergleich mit Soll-Profil

Georadar: Safe Rail System und Multikanalsystem

Äußere Gleisgeometrie: ReferencedTrackGeometry

Digital Twin: virtueller Zwilling des Fahrwegs

Oberleitungsgeometrie mit Radar-Technologie

Messdienstleistungen von A bis Z

Äußere Gleisgeometrie: ReferencedTrackGeometry

Durch den Einbezug von Fixpunkten in die Instandhaltung bleibt das Gleis auch nach mehreren Durcharbeitungszyklen in der geplanten Lage. Das bewährte auf inertialer Messtechnik beruhende Gleisgeometriemesssystem ermittelt die Gleislage zwischen den Fixpunkten. Die Einbeziehung dieser ermöglicht die Verifizierung der absoluten Gleislage im Raum. Mit diesen Daten kann eine Stopfmaschine fixpunktgeführt im Präzisionsverfahren arbeiten. Arbeits- und zeitintensive Handarbeit zur Ermittlung der absoluten Gleislage gehört der Vergangenheit an. Das Fixpunktmesssystem ist unverzichtbar für die moderne Vermessung der gesamten Gleisinfrastruktur, besonders für Hochgeschwindigkeitsstrecken.

Videoinspektion mit automatischer Auswertung

Der EM120VT verfügt über ein Überwachungssystem, einschließlich Algorithmen zur automatischen Erkennung von Schienenoberflächenfehlern, fehlenden oder beschädigten Befestigungselementen und Schwellenfehlern. Das System erkennt bei Messgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h automatisch fehlende oder falsch ausgerichtete Gleiskomponenten wie Befestigungselemente und Bolzen, beschädigte Schienenverbindungen (Laschen) und vieles mehr. Das modulare System kann so konfiguriert werden, dass es für die Gleisinfrastruktur des Kunden spezifische Elemente prüft.

Innere Gleisgeometrie: InertialTrackGeometry

Durch die Ermittlung der Inertialmessdaten lässt sich auch die Innere Gleisgeometrie ableiten. Diese dient als Beleg für die Eingleisungssicherheit und Gleislagequalität. Das verwendete berührungslose Gleisgeometriemesssystem mit integrierter GPS-Navigation und optischer Spurweitenmessung dient der Aufzeichnung der Gleisgeometrie in Form von relativen 3D-Raumkurven.

Digital Twin: virtueller Zwilling des Fahrwegs

Der Digital Twin liefert die Basis für eine nachhaltige Optimierung des Eisenbahnfahrwegs – besonders hilfreich bei Retrassierungen. Alle relevanten Attribute des realen Fahrwegs werden in eine virtuelle Welt, dem Digital Twin, gespiegelt. Das Ergebnis ist ein konsistentes, datenbankgestütztes Fahrwegmodell, das eine Fülle von Informationen sowie deren Abhängigkeiten untereinander enthält. Der Digital Twin bildet eine qualitativ hochwertige Datengrundlage für eine BIM-konforme Planung (Building Information Modeling). Im virtuellen Fahrweg werden ganzheitliche Untersuchungen durchgeführt und Optimierungsmöglichkeiten entwickelt.

Schienenprofilmessung – Profilbestimmung und Vergleich mit Soll-Profil

Zur Feststellung und Analyse des Verschleißzustandes am Schienenkopf verfügt der EM120VT über Lasersensoren zur Schienenprofilmessung. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 120 km/h messen diese das Ist-Profil der Schiene, das dann am Rechner mit dem Soll-Profil verglichen wird. Die Software klassifiziert die Abweichungen nach vorab definierten Toleranzwerten.

Oberleitungsgeometrie mit Radar-Technologie

Das Radarsystem misst neben der Position des Drahtes ebenfalls dessen Höhe und den Versatz beziehungsweise die Seitenlage. Der Vorteil der Radartechnologie ist offensichtlich: Diese ist auch bei Wettereinwirkungen und Sonne im Gegensatz zu videobasierten Systemen perfekt nutzbar. Das System ist zudem komplett wartungsfrei. Dadurch ist keine Begehung des Fahrzeugdachs notwendig.

Georadar: Safe Rail System und Multikanalsystem

Was spielt sich unter der Schwelle ab? Das Georadar ermöglicht eine umfassende, lückenlose Erkundung des Gleiskörpers. Im kontaktlosen Verfahren durchdringen elektromagnetische Wellen den Bahnkörper bis zu 2,5 m Tiefe, werden entsprechend der Untergrundbeschaffenheit reflektiert und in Radargrammen aufgezeichnet. Das erlaubt die Erfassung von Parametern wie Schlammstellen, Verschmutzungsgrad und Schichtgrenzenverlauf. Der EM120VT verfügt über zwei sich ergänzende Georadarsysteme.

Forschungsprojekte – die Zukunft schon heute ausloten

Die Nutzung von Daten wird künftig noch stärker der nachhaltigen und ganzheitlichen Optimierung des Fahrwegs dienen. Deswegen dient der EM120VT als Trägerfahrzeug aktuell nicht nur dem praktischen Einsatz, sondern bildet auch eine ideale Forschungsumgebung für innovative Technologiesprünge mit hohem Anwendungspotenzial. Entwickler testen bei regelmäßigen Messfahrten neue Technologien unter Realbedingungen. Hier werden Daten gesammelt und verifiziert, um mit den Ergebnissen die neuen Systeme wie die Hohllagen-Detektion (Relative Gleisgeometrie ohne Last mit Sehnensystem) und die Walzzeichenerkennung zu verbessern.