Plasser & Theurer hat im Jahr 2015 ein neues Kapitel der Antriebstechnik im Gleisbau aufgeschlagen. Als erster Hersteller von Gleisbaumaschinen hat man Maschinen mit Hybrid-Antriebstechnik auf Schiene gebracht. Mit der Gleisstopfmaschine Dynamic Stopfexpress 09-4X E³ und dem Schottermanagementsystem BDS 2000 E³ sind Hochleistungsmaschinen realisiert worden, die sowohl mit einem Verbrennungsmotor als auch mit einem Elektromotor ausgestattet sind. So konnte erstmals sowohl konventionell mit Diesel als auch mit Energie aus der Oberleitung gefahren und gearbeitet werden.
Seit 2015 wurden 13 Maschinen aus unterschiedlichen Produktlinien mit Hybrid- oder vollelektrischem Antrieb konzeptioniert und umgesetzt. Dabei war die Lernkurve besonders bei den ersten Projekten steil. Eine wichtige Erkenntnis war, dass sich die Skalierbarkeit von Verbrennungs- und Elektrokonzept sehr unterschiedlich darstellt. Während bei den klassischen Maschinen relativ unkompliziert beispielsweise 120 kW-Antriebseinheiten zusätzlich verwendet werden können, sind die Skalierungsschritte mit 600 kW bzw. 1000 kW beim vollelektrischen Baukasten deutlich größer. Kleinere Skalierungen nach unten gestalten sich technisch herausfordernd. Das muss in der Konzeptionierung von Maschinen berücksichtigt werden.
Neben den technologischen Aspekten, die Schritt für Schritt gelöst werden, bringt das Thema alternative Antriebe für Plasser & Theurer auch organisatorische Herausforderungen. In unterschiedlichsten Abteilungen – nicht nur auf Konstruktion, Produktion oder Zulassung beschränkt – sind mit der steigenden Anzahl an E³-Projekten auch neue Fertigkeiten gefragt. Zahlreiche Mitarbeiter werden hier im Zuge von Weiterbildungen aktuell dahingehend entwickelt, um für diese Anforderungen bestens gerüstet zu sein.