Measurement as a Service

Wenn in großen Bahnhofsanlagen viele Weichen zugleich vermessen werden, reichen die Pausen zwischen den Zügen in den betriebsarmen Nachtstunden. So wurden in der Nacht von 8. auf 9. März 2023 in St. Pölten (Österreich) 61 Weichen vermessen. Die Befahrung muss nicht nach einem bestimmten Muster erfolgen. Das System erkennt die Überfahrt und ordnet sie passend der jeweiligen Weiche zu. Die Synchronisation geschieht dabei mittels Masterdaten und GPS. Aus Einsätzen wie in diesem Beispiel lässt sich ein Durchschnittswert von nur vier Minuten pro Weiche ermitteln.

Digitale Zwillinge heben die Planung von Bahnstrecken auf ein vollkommen neues Niveau. Wie groß die damit verbundenen Vorteile sind, zeigt das Projekt Offenburg mit einer Strecke von 50 km. Für die Messfahrten im April 2021 waren nur zwei Tage nötig, wobei der zweite Tag als Backup diente. Durch Ausnützen der Taktlücken gab es keine nennenswerten Beeinträchtigungen des Regelverkehrs. Zum Vergleich: Mit konventionellen Messmethoden hätte die Datenerhebung mindestens drei Wochen erfordert. Der digitale Zwilling ermöglicht die komplette Planung am Bildschirm.

Mehr Details zum Projekt

Als Grundlage für die Entwicklung der Gleisinstandhaltungsstrategie einer Schwerlaststrecke in Kolumbien war eine umfassende Vermessung des Gleisbettes erforderlich. Wir haben dafür auf einem vom Kunden zur Verfügung gestellten Fahrzeug die Messsysteme für Gleisgeometrie, Schotterprofil und GeoRadar temporär installiert und die gesamte Strecke damit vermessen. Aus den gemessenen Daten wurden mittel- und langfristige Instandhaltungsmaßnahmen erstellt.

Der Messwagen EM100VT kam über mehrere Jahre für die Inspektion eines europäischen Streckennetzes zum Einsatz. Bis zu drei Kampagnen pro Jahr führten wir durch. Wir erstellten Berichte und Auswertungen anhand der spezifischen Anforderungen des Infrastrukturbetreibers. Im Rahmen dieser Messungen wurde in mehreren Kampagnen eine Gesamtstrecke von etwa 23.600 km Gleis vermessen